Jahresrückblick 2021

2021 ist unglaublich viel passiert. Zeit also zurückzublicken in ein Jahr, in dem wir Rückenwind vom Bundesverfassungsgericht bekommen haben. In dem wir die Klimakrise bei einer Flutkatastrophe hautnah gespürt haben. In dem trotz Corona 12.000 Menschen in Freiburg demonstriert haben. In dem sich eine neue Regierung gebildet hat, die zwar 1,5°C versprochen, aber ein mutloses Klimaprogramm vorgestellt hat. Aber fangen wir am Anfang an…

Die ersten Monate des Jahres waren durch die Corona-Krise und den Lockdown geprägt. Das Problem: Durch die Corona-Krise wird die Klimakrise nicht unwichtiger, im Gegenteil! Wichtige klimapolitische Entscheidungen standen auf der Tagesordnung: die Landtagswahl bei uns in Baden-Württemberg, die Eröffnung der Gaspipeline Nord-Stream 2 und in Freiburg der Doppelhaushalt für 2021/22. Obwohl wir durch die pandemische Lage nicht unsere üblichen Demos organisieren konnten, haben wir mit alternativen Aktionsformaten einiges erreichen können. Bei der Landtagswahl war Klimaschutz eines der wahlentscheidenden Themen und der Freiburger Gemeinderat hat nach unseren Protesten die Ausgaben für Klimaschutz verdoppelt!

Banneraktion vor der Landtagswahl auf dem Rathausplatz in Freiburg

Während sich die Coronazahlen beruhigten, fanden im Frühjahr in Freiburg die ersten Demos statt – endlich wieder alle zusammen! Und wir wurden nicht enttäuscht: Auf unseren Fahrraddemos demonstrierten bis zu 1500 Menschen gemeinsam für die Verkehrswende, für mehr Gerechtigkeit und die Einhaltung der 1,5°C-Grenze.

Ein großer Erfolg war im Frühjahr das historische Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das entschied, dass das alte Klimaschutzgesetz der GroKo ungenügend sei und gegen die Grundrechte zukünftiger Generationen verstoße. Das Urteil ist Rückenwind für unsere Forderungen!

Fahrraddemo am 9. Juli mit über 1000 Teilnehmer*innen

Dann rückte die Bundestagswahl näher, der Wahlkampf nahm Fahrt auf, aber die Wahlprogramme der Parteien waren allesamt enttäuschend. Keine der Parteien hatte vor der Wahl einen Plan, wie wir 1,5°C – wie von ihnen versprochen – tatsächlich einhalten. Absurd der Gedanke, dass keine Partei für echte Klimagerechtigkeit steht, obwohl die Katastrophen sich immer mehr zuspitzen. Auch bei uns in Deutschland mussten wir lernen, was das bedeutet. Eine Jahrhundertflut im Ahrtal riss nicht nur Häuser und Straßen hinweg, sondern auch geliebte Menschen aus ihrem Leben. Die Ausmaße der Klimakrise und wie sie auch uns hier in einem so privilegierten Land betreffen, wurden allen noch einmal in einer ganz anderen Form bewusst.

Um vor der Bundestagswahl nochmal allen klarzumachen, dass die Einhaltung von 1,5°C nicht verhandelbar sein darf, haben wir uns mit aller Kraft in die Vorbereitungen für den nächsten globalen Klimastreik am 24. 09.2021 gestürzt. Zwei Tage vor der Bundestagswahl war es dann so weit: Über 12.000 Menschen in Freiburg und unglaubliche 620.000 Menschen bundesweit haben an diesem Tag ein starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit gesetzt!

Klimastreik in Freiburg mit über 12.000 Menschen – #AlleFürsKlima

Naja, und dann war da diese Bundestagswahl – und ein Koalitionsvertrag, der für 1,5°C und einen gerechten Wandel nicht ansatzweise ausreicht. Was die zentralen Maßnahmen sein müssten, haben wir dann mit unseren Forderungen für die 100 Tage der Regierung noch einmal zusammengefasst und haben die Verhandelnden mit einem Zentralstreik in Berlin an ihre Versprechen erinnert. Damit solche Forderungen aber auch umgesetzt werden, braucht es uns alle nächstes Jahr wieder auf der Straße!

Was uns besonders freut, ist, dass es seit November endlich wieder die Students for Future in Freiburg gibt, die sich neu gegründet haben, uns mit viel Power unterstützen und uns neue Kraft und Reichweite für viele weitere tolle Aktionen geben.

2021 hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, laut zu bleiben, weiter zu demonstrieren und nicht einfach danebenzustehen und nichts zu tun. 2021 hat uns gezeigt, wie vielfältig Protest aussehen kann, aber auch wie hart er manchmal ist. Aber vor allem, wie wichtig es ist, dass auch du dabei bist! Jede Stimme, die mit uns auf die Straße geht, ist wichtig und wie viel wir zusammen erreichen können. Nur dadurch können wir zu mehreren Tausend auf die Straße gehen und für eine klimagerechte Welt kämpfen!

Wir machen weiter – 2022 kann kommen! Ampel, we are watching you!

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